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Erste Zusammenfassung zur Elbe Valley Veranstaltung Nachhaltig: Bauen & Sanieren am 06.07.202

Am 06.07.2023 trafen sich über 30 interessierte Akteure der Branche in der Zukunftswerkstatt auf dem Gelände der Inselfabrik Eldenland in Neu Kaliß, um zu ergründen, wie man das wachsende Kompetenz-Netzwerk im Elbetal weiter ausbauen kann. In der Veranstaltung wurde außerdem die Allianz für nachhaltiges Bauen MV (AnBMV) mit dem vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) durchgeführten Projekt „Region als Campus“ des WIR-Bündnis‘ Elbe Valley zusammengebracht.

**„Region als Campus“ im Elbe Valley **

Dr. Dirk Thomas und Friederike Ruge vom IZT berichteten über das Projekt, welches im Februar 2023 gestartet ist. Ziel des Projekts ist es, langfristige Kooperationen zwischen regionalen Akteuren untereinander, aber auch mit außerhalb der Region liegenden Forschungseinrichtungen zu fördern. Durch die nachhaltige Vernetzung der Akteure soll die Innovations- und Gründungsquote gesteigert sowie die Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften in der Region Elbe Valley vorangetrieben werden. Das IZT fungiert dabei als Schnittstelle, um die Akteure beispielsweise über Netzwerktreffen oder für konkrete Projekte zusammenzubringen. Die nächste große Netzwerkkonferenz ist bereits für Oktober 2023 geplant.

Künstlerischer Ansatz

Während der Veranstaltung präsentierte Ute Reeh vom Zentrum für Peripherie ihren umfassenden künstlerischen Ansatz zur Belebung und lebendigen Gestaltung von Veränderungen. Dabei geht es beispielsweise darum, dass Veränderungen oftmals an Rändern und Innovationen meist im Abseits beginnen. Am Rand, außerhalb zu stehen, bietet eine Möglichkeit, Komplexität und Bezüge wahrzunehmen und sichtbar zu machen.
Beim Zentrum für Peripherie arbeitet ein internationales Forschungsteam daran, einen technisch ausgereiften Prozess zu entwickeln, um Wellerlehm als Baustoff für tragende Wände zu nutzen. Aktuell wird ein Prototyp entwickelt und eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, um in Zukunft beispielsweise Schallschutzwände aus Lehm für Autobahnen zu bauen. Lehmbau ist nachhaltig, nutzt Aushub und Baustoffe aus der unmittelbaren Umgebung. Dieses Vorhaben ist darauf ausgerichtet, den Lehm als Baumaterial in großem Maßstab nutzbar zu machen und somit zu einer nachhaltigen Lösung im Bauwesen beizutragen.

**Expert:innen im Dialog **

Im Rahmen des offenen Dialogs zwischen Andreas Flock (AnBMV, strahlwerk), Ute Reeh (Zentrum für Peripherie), Dagmar Heppner (Sommerhaus Alt Jabeln) und David Feldbrügge (Lehmladen Hitzacker) wurde deutlich, dass in der Region bereits viele Ideen und umfassendes Wissen zum nachhaltigen Bauen und zu alternativen Baustoffen vorhanden sind. Zahlreiche nachhaltige Lösungen werden bereits umgesetzt, wenn auch bisher eher in kleinerem Maßstab. Die Teilnehmenden der Veranstaltung äußerten vermehrt Bedenken, dass die Belastung durch (Förder-)Anträge und baurechtliche Normen regelrecht zu einer Hemmung von Innovationen in der Baubranche führt. Außerdem wurde berichtet, dass es kaum Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen gibt, da die Bauherren ihre Projekte in der Regel unkompliziert, schnell und kostengünstig umsetzen möchten. Es fehlen weiterhin nachhaltige Best Practice-Beispiele, an denen sich die Akteure orientieren können.

Transformation mitgestalten

Im Rahmen der drei Workshops zu den Themen „Aufbau eines Hochschulnetzwerks und regionale Bedarfe“, „Aufbau eines Ortes und Forschungsnetzwerkes für Innovation, Handwerk, Bau, Wissenschaft und Kunst“ und „Aufbau eines Netzwerkes von Lernorten für die Arbeit mit natürlichen Baustoffen“ wurde deutlich, dass das Interesse, Innovation in der Baubranche voranzutreiben, in MV weit verbreitet ist. Die Teilnehmenden hatten hier die Möglichkeit Ideen, Anregungen, Kritik und Lösungsansätze zu diskutieren und zu entwickeln.
Themen wie die Belebung der Innenstädte, die Umnutzung von Leerständen sowie die Einbindung von Hochschulen und regionalen Unternehmen zogen sich durch die Workshops. Besonders großen Zuspruch fand die Vorgehensweise, die Bedarfe der relevanten regionalen Akteure im Rahmen eines Bottom-up-Ansatzes an die Forschungsträger heranzutragen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, die lokale Entwicklungsstrategie aktiv von der Basis aus voranzutreiben. Vor allem aber wurde auch der Wunsch nach Entlastung der Akteure in Bezug auf bürokratische Hürden, Anträge und Förderungen geäußert, beispielsweise durch die Konzentration spezifischer Kompetenzen an einer zentralen Stelle.

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