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PG "Energetisches Sanieren" : Entwurf Handlungsempfehlungen zur Diskussion

Die Ergebnisse des Forums II "Energetisches Sanieren" der Gründungsveranstaltung am 28.10.2022 sind ebenso wie die Erkenntnisse aus weiteren Veranstaltungen, Gesprächen und existierenden Positionspapieren in diesen Entwurf politischer Handlungsempfehlungen zum Thema "Energetisches Sanieren" geflossen. Diese dienen als Diskussionsgrundlage im Online- Treffen der PG "Energetisches Sanieren" am 17.03.2023. Nach weiteren Abstimmungsrunden sollen diese in das Beteiligungsverfahren zum Klimaschutzgesetz MV einfließen.

Auch wenn Sie am 17.03. nicht teilnehmen können, haben Sie dennoch die Möglichkeit, Ihre Anmerkungen schriftlich per E-Mail an wetzig@schwerin.ihk.de oder per Beitrag in dieser Gruppe in den Abstimmungsprozess einfließen zu lassen.
Wir freuen uns über Ihre Anregungen.

Gruppe abonnieren um über zukünftige Beiträge der Gruppe @allianz-fuer-nachhaltiges-bauen-in-mv per E-Mail

Kommentare

  1. Das was bisher zusammen getragen wurde ist in vielem eine zutreffende Beschreibung.
    Wir brauchen klare Forderungen und müssen diese direkt adressieren. Die LBO-MV behindert und verteuert weiterhin das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen, untersagt es direkt in der Gebäudeklasse 4. Es gibt keinen Grund dafür dies nicht sofort zu ändern.
    Dann möchte ich gerne den Fokus auf die Schwierigkeiten richten eine Finanzierung für nachhaltiges Bauen zu finden. Wenn wir es als gesellschaftliche Aufgabe betrachten das Bauen zu verändern, sollten Projekte, die das zum Ziel haben Unterstützung erhalten.

  2. Zu diesem Thema noch einige Hinweise von Frau Dr. Dornbusch, Landesamt für Kultur und Denkmalpflege:

    Einzelobjekt

    • Um das charakteristische Erscheinungsbild von historischen Städten zu bewahren, müs-sen insbesondere für Solaranlagen geeignete Lösungen erprobt und entwickelt werden.
    • Übernahme der Energielast von Denkmälern: Kompensationsflächen auf nicht denkmal-geschützten Dachflächen von Gewerbe- und Industriebauten sollten durch Bauleitplanung vorgegeben werden.
    • Es müssen gezielt Best-Practice-Beispiele gefördert werden, die zeigen, wie Klimaschutz- und Denkmalanforderungen vereinbar sind.

    Quartierskonzepte

    • Es müssen Solaranlagen auf nicht denkmalgeschützten ungenutzten Dachflächen von Industrie-, Gewerbe- und Wohnbauten gefördert werden und über Mieterstrommodelle quartiersweit verfügbar gemacht werden.
    • Um Quartierskonzepte in historischen Stadtstrukturen leichter umsetzen zu können, müs-sen private Sanierungsgemeinschaften initiiert und gefördert werden.

    Förderung

    • Für einen effektiven Klimaschutz müssen Förderprogramme zum Klimaschutz und zum Denkmalschutz ressortübergreifend miteinander verknüpft werden.
    • Die Städtebauförderung muss als Klimaschutzprogramm für den bestandswahrenden, energetischen Umbau im Quartier weiterentwickelt werden.
    • Die KfW-Förderung 432 „Energetische Stadtsanierung“ muss um investive Fördermittel erweitert werden.

    Gesetzgebung

    • Es ist eine umbauorientierte Gesetzgebung nötig, in der Denkmäler mit folgender Priorität berücksichtigt werden: Umnutzung vor Umbau vor Abbruch.
    • Der Abriss von Bestandsgebäuden sollte künftig durch die Einführung eines Genehmi-gungsverfahrens erschwert werden.

    Wissenstransfer & Weiterbildung

    • Das Denkmalwissen um architektonische Lowtech-Lösungen muss für die gesamte Bau-wirtschaft verfügbar gemacht werden. Dazu sind geeignete Strukturen für einen erfolgrei-chen Wissenstransfer aufzubauen.
    • Denkmalpflege und Baugeschichte müssen in Aus- und Weiterbildung verankert werden: einführend an Schulen und vertiefend als Pflichtfach in allen Planungsstudiengängen.
    • Denkmalpflegerisches Wissen und handwerkliche Fähigkeiten können nur durch ausrei-chend vorhandene Fachkräfte erhalten bleiben. Dafür müssen verstärkt Nachwuchs ge-wonnen, bestehende Ausbildungsstätten gestärkt und neue eingerichtet werden.
    • Die handwerkliche und restauratorische Kompetenz der ausführenden Betriebe muss ge-stärkt werden, damit der versierte Umgang mit historischen Baumaterialien, wie etwa Baustellenmischungen für Putz und Mörtel, bei Reparatur- und Instandsetzungsmaßnah-men im gesamten Baubestand ermöglicht wird.
    • Es müssen in allen Bereichen des Bauens gezielt fachgerecht ausgeführte Reparatur- oder Konservierungsmaßnahmen sowie eine Wiederverwendung vorhandener Materialien gefördert werden.
    • Netzwerke zum interregionalen Erfahrungsaustausch sind ein wichtiges Element erfolg-reicher Revitalisierungsstrategien und müssen daher dauerhaft gefördert werden.

    Forschung

    1. Es müssen Forschungsprogramme zu denkmalverträglichen technologischen Lösungen für eine effizientere Energienutzung in historischen Gebäuden initiiert und gefördert werden.
  3. um nicht alles neu zu erfinden: Die Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Denkmalpflege und Bauwerkserhaltung ist dort international anerkannt, mit Ihren Merkblättern der verschiedenen Referate ("Normenausschüsse") und ist der (!!!) Wissensträger (aus Historie und Praxis, ergänzt um den aktuellen Stand der Wissenschaft) schlechthin
    https://www.wta-international.org/de/

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